Die schönen Seiten Geras, ein architektonischer Streifzug


Gestern war ich mit einem befreundeten Fotografen hier aus Gera, Thomas Beck, unterwegs, um mal die Architektur in Gera zu fotografieren. Sicher haben wir in den wenigen Stunden nur einen kleinen Abriss fotografiert und auch das Wetter war morgens noch nicht das allerbeste, aber es läßt sich durch die Bilder erahnen wie vielfältig und auch schön die Bausubstanz hier ist.

Gera zählte um die Jahrhundertwende bis in die 30er Jahre zu den 10 wohlhabensten Städten in Deutschland. Das hat sich dann auch in der Architektur nieder geschlagen. So gab es hier einige Architekten aus der Bauhausera, die hier Gebäude gestaltet haben. Weimar und Dessau sind nicht weit weg und da lag es buchstäblich nahe sie auch hier für Objekte planen zu lassen.

Aber natürlich hat hier auch der Sozialismus seine Spuren hinterlassen. So gibt es viele Platenbausiedlungen die große Wohngebiete dominieren. Die sind aber eher am Rand Gera gelegen. Wer sich ein wenig Zeit nimmt, kann viele wirklich wunderschöne alte Stadthäuser aus der Gründerzeit entdecken. Noch ist nicht alles saniert und renoviert, aber immer wieder entdeckt man Häuser, die vor einiger Zeit noch dem Verfall preisgegeben waren und an denen jetzt gearbeitet wird. Vielleicht sollte ich mich auf die Häuser konzentrieren, die noch verfallen, damit ich hier nicht als unglaubwürdig gelte, weil der nächste Besucher hier keine kaputten Altbauten mehr findet.

Gera hat nach der Wende einen großen Teil seiner Einwohner verloren und dem entsprechend ist die Wirtschaft hier stark eingebrochen und kommt nur langsam voran. Was auch daran liegt, das hier viele gegangen sind, die gehen konnten weil sie woanders Chancen auf ein besseres Leben hatten. Die fehlen hier noch. Die Bevölkerung besteht daher zu einem großen Teil noch aus einem starken Anteil älterer und weniger jungen Menschen. Das prägt natürlich auch das Stadtbild und die Bautätigkeit.

Aber es gibt eben auch die Jungen! Und die lecken sich natürlich die Finger nach entweder schön sanierten Altbauten, oder entstehenden Neubauten die entsprechend auch hochwertig sind. Wenn man bedenkt, das der durchschnittliche qm Preis bei Netto 4,50€ liegt ist das hier natürlich im Vergleich zu anderen Großstädten spottbillig!

Nach und nach werde ich hier sicher weitere Bilder ergänzen. Die Stadt ist immerhin die flächenmäßig zweitgrößte in Thüringen und da gibt es noch viele Flecken zu entdecken…..